Sonntag, 31. Januar 2010

Flowers grow out of my Grave

Das mit der Kombination von Schauspielerei und Musik, das ist ja so eine Sache: Im kommerziellen Pop und Blockbustergefilden haben die Herrn Don Johnson, Patrick Swayze oder David Hasselhoff bereits in den 80.gern bewiesen, dass sie weder das eine noch das andere so richtig beherrschen.
Ryan Gosling und Zach Shields bilden hier glücklichweise die Ausnahme. Ryan Gosling, der mit seinem Film Half Nelson als drogensüchtiger Highschoollehrer sogar eine Oscarnomminierung einheimste, gründete 2008 mit seinem kanadischen Landsmann und Schauspielkollegen Zach Shields die DEAD MAN´S BONES.
Die Dead Man´s Bones klingen wie Elvis mit einem Helloween-Kinder-Chor nur viel besser.Und der Childern´s Choir von The Silverlake Conservatory of Music, der die zwei Schauspieler auf ihrem grandiosen Erstlingsalbum unterstützt, der verleiht den Nummern erst ihre richtige, dreckige, melancholische und depressive Note.Im Titel "Burried in Water" klingt es so, als würde Nick Cave höchstpersönlich den Aplokalypso mit einer Horde kleiner wildgewordener Werwölfe tanzen. Das Album erinnert nichtsdesto trotz ein wenig an ein Konzeptalbum: Tod, Vampire, Zombies ziehen sich als roter Faden durch die zwölf Tracks.
Der Gegensatz von unschuldigem Kindergesang und Tod
würde natürlich auch nach Wien passen: Nach dem Hören von Dead Man´s Bones wünscht man sich, dass die Wiener Sängerknaben mit den Rewolfingern und Fritz Ostermayer über Liebe, Tod und Teufel von der Bühne des Chelsea singen würden. - Der perfekte Soundtrack für die Geisterbahn, oder auch die U6!
copyright. Fotos.) Dead Man´s Bones (Cover), Hama Sanders (Bandfoto)


Mittwoch, 27. Januar 2010

Venus in Furs


Billy and the Firm
Thoughts From the Lioness´ Lab


Die aus der israelischen Stadt Jaffa stammende Billiy Levy hat Sätze wie “Ich hätte nie gedacht, dass ich eines Tages einmal so eine stürmische Romanze mit meiner Gitarre anfangen würde” auf Lager – Aber nicht nur das, sondern auch eine gute Stimme und drei exzellente Musiker in ihrer Firma. Rotzfrecher Rock der ein wenig an die frühen HOLE, PJ HARVEY oder auch KAREN O von den YEAH, YEAH, YEAH´s erinnert. Um ihren Lyrics nicht nur optisch, sondern auch akkustisch den richtigen Sound zu verpassen, verschanzte sich die Musik und Videokünstlerin für die Aufnahmen ihrer Vocals zwischen den dunkelgrün bezogenen Matratzen ihrer Couch, oder wahlweise im Schlafzimmerschrank, wo Sie ihren Gedanken hinter verschlossenene Holztüren freien Lauf ließ. Und herausgekommen ist mit Hilfe von gut gemeinten Riff-Ratschlägen von KEN STRINGFELLOW (u.a. R.E.M, THE POSIES oder LAGWAGON) ein Album, dass internationale Maßstäbe setzen wird. Uptempo Songs wie „Venus in Furs“ werden oder das stampfende „Bam Bam“ werden wunderbar ergänzt von der politischen Nummer „It´s not Tibet“ oder der ironischen Hommage an Moses. Moses help me out of this desert, and I will always be your fan. – Fan von Moses bin ich zwar keiner aber der von BILLY AND THE FIRM allemal!


Markus Egger (8/10) - Rezension ist auch im neuen SLAM (erscheint demnächst) zu lesen!

c.) Fotos, Billy and the Firm


Sonntag, 24. Januar 2010

Ein beschissenes Jahr...

...hat der gute Adam Green hinter sich. Eine Liebe hat ihn verlassen und er hat Haare gelassen: Das hört man auch auf seinem neuen Album "Minor Love". Der Antifolk-Kapserl vergangener Tage scheint erwachsen geworden zu sein. Die erste Singelauskoppelung "Buddy Braddley" beruht auf einer Comicfigur von Peter Bagge, die von einem Jugendlichen aus der amerikanischen Mittelschicht handelt, der in Seattle zur Zeit der Grunge-Äre sein Glück und die große Liebe sucht. "Buddy entfremdet sich immer, fast wie eine Charlie Brown-Figur, bis er nach New Jersey zu seinen Eltern zurückzieht, um dort seine Version der unromatischen Liebe zu finden, nämlich eine aus rein praktischen Gründen. - Ich habe mich damals sehr stark mit Buddy identifiziert." so Adam im Rolling Stone Interview.


"I know you are a wonderful dancer, what makes him act so bad" heißt es in der melodischen Rock N´Roll Nummer "What makes him act so bad".- Die Texte in Minor Love sind sehr persönlich und gleichsam so, als versuche Mr. Green als eine Art Außenstehender einen Blick auf sich selbst zu werfen. Track 13 "Lockout" klingt so als wäre Adam mit Beirut in Richtung Balkan unterwegs. Aber gerade die Schlichtheit der Songs und die Intensität und Persönlichkeit der Lyrics macht Minor Love zu Adam Greens bisher besten Album, auch wenn die 14 Songs gerade mal eine halbe Stunde füllen.

c.) Foto Cover Edel

Samstag, 23. Januar 2010

Belegte Kürbis Platte

Pumpkin Records aus dem steirischen Wies wird von Wolfgang Pollanz betrieben. Sehr zur Freude zahlreicher heimischer Kulturschaffender: Denn das Label von Bell Etage, 78 Plus und Cous Cous hat bis dato zahlreiche lässige Sampler mit Beiträgen von den Rewolfingern bis hin zu Soap and Skin auf den Markt gebracht. Der neueste Steich aus dem Hause Kürbis ist ein Vinylsampler mit dem passenden Titel: 33 1/3. Und das Repertoire läßt auch diesmal nichts zu wünschen übrig: Die Amadeus gekrönten Indie-Grantler Kreisky steuern mit ihrem bisher unveröffentlichten Track "Blasen" einen würdigen Opener bei.Gekonnt seziert Franz Adrian Wenzl die Seele der heimischen Psyche: "Jahrelang hat Du gekocht und alles andere vergessen. Du sagst, was die Leute haben kein Brot, dann sollen Sie Sojasprossen essen. - Und Du schaust in meine Augen, ob da noch was drin ist! - Aber viel ist nicht mehr drin!".
Aber auch die folgenden Nummern wie das Grab von Andromedus oder der Goldfasan von Gerhard Handl versus Doctor Confusion befassen sich mit ernsterer Themen wie Tod oder Sextourismus. Die Winterdepression checkt im Hotel Prestige ein, dessen Bruderband Bell Etage einer unglückliche Liebe namens Dorothea nachweint.
Herbert von Hotel Prestige und Karl, die Lakoongruppe

"Aus alten Märchen winkt es hervor mit weißer Hand, Da singt es und da klingt es von einem Zauberland: Die Einmann Lakoongruppe remixt für den Sampler ihren Hit Tanzmusik in der 333 Version.
Aber auch Wolfgang Pollanz läßt es sich nicht nehmen einen Beitrag auf seinem Sampler beizusteuern: Unter seinem Pseudonym Les machines molles bringt er mit "der eine und der andere "den wohl bissigsten Track auf die Platte: Der eine kriegt ein Karzinom, der andere ein Kind, der eine wird gefirmt im Dom, der andere trinkt Absinth..."
Es ist Nacht der ALkohol tropft aus allen Gesichtern - Es pocht in meinem Kopf - Da geht nichts rein und auch nichts raus - Niederlegen ist nicht - Bin ich denn nicht mehr singt Bender sich ihren Lebenschmerz von der Seel. Der Tiroler Faserschmeichler Martin Klein spielt die Tasten seines Pianos für Lisa, bevor der Elektro-Soundtüfftler David Lipp auf der letzten und zehnten Nummer, die musikalisch ein wenig an die frühen Portishead erinnert,von 33 1/3 die Erde riecht.

c.) Fotos, Cover pumpkin records, sonst Mäx Egger

Sonntag, 17. Januar 2010

Move your Heimorgel close to me...

... oder Es hätte schön gewesen sein können, hätte es letzten Freitag am 15. Jänner in der Gezeichnet fürs Leben Show heißen können. Aber wie ihr schon aus dem letzten Blogeintrag herauslesen konntet, war in der letzten GFL-Show Pieter (mit IE im Vornamen, ja mancher Anrufer beschwerte sich, dass das nicht ON AIR kommuniziert wurde. Aber ich rechne ja nicht damit, dass jemand ernsthaft annimmt, der Peter Gabriel von Genesis kommt zu mir ins Orange Studio und macht einen auf heimischer Songwriter. Aber das ist wieder eine andere Geschichte!...) zu Gast. Es war eigentlich ein Abend wie immer. Ich steige gegenüber vom Cafe Hummel in den Fünfer. Steige bei der Klosterneuburgerstrasse aus, gehe am Gaußplatz in die 24-Stunden geöffnete Bäckerei, kaufe ein paar kalte Biere und gehe zu Orange 94.0. Dort bereite ich mich dann mental auf die Radioshow und den oder "die" Sendungsgäste vor. Dann läutet es an der Tür. Ich öffne, und vor mir steht Jürgen Plank, ein Viertel des Ersten Wiener Heimorgelorchesters. Er kommt rein, und ich denke mir nichts dabei, weil der Jürgen, ja auch manchmal beim WUK Radio seine Finger an den Reglern hat und vielleicht muss er ja dafür was schneiden? Und da ich ihn schon lange nicht mehr gesehen hab und er mir ja durchaus symphatisch ist, plaudere ich mit ihm über Gott und die Welt und frage wie der Gig anlässlich des 15. Jahre Jubiläum des EWHO war, wo die Jungs fast 24 Stunden den Diskoklassiker "MOVE YOUR BODY CLOSE TO ME" perfomten. Und langsam dämmert es mir, dass der Jürgen vielleicht doch nix schneiden muss. Als ich ihn frage, ob er am Weg zum Studio, Pieter Gabriel gesehen hat, weil der heute bei mir in der Sendung zu Gast ist, glaubt er zunächst daran, dass ich einen meiner berühmt berüchtigten schlechten Scherze zum Besten gebe. Denn er ist doch heute mein Sendungsgast! Das haben wir doch per Mail ausgemacht. Und dunkel erinnere ich mich daran, dass ich im Oktober oder im November das Heimorgelorchester für den Jänner eingeladen hab. Aber da sich keiner von den Jungs bei mir gemeldet hat, bin ich davon ausgegangen, dass sie nicht kommen, und deshalb hab ich dann den Pieter eingeladen. Und als es dann erneut an der Orange-Tür klingelt, und Pieter Gabriel samt Gitarre, seinem zweiten Gitarristen und einem Koffer voller Cd´s auftaucht, dämmert es dem Jürgen, dass ich leider keinen Scherz gemacht habe. Während ich noch überleg, wie ich die Situation am Besten löse, biete ich mal allen ein Bier an. Pieter trinkt lieber Wein und hat auch seine eigene Flasche Rotwein mit. Jürgen will gar nichts trinken, sondern nur wissen, ob er heute umsonst den Weg zu mir ins Studio auf sich genommen hat. Ich nicke und der Jürgen schaut leicht angepißt. Wer kann es ihm auch verübeln. Ich hätte an seiner Stelle nicht so cool reagiert. Als klitztkleine Aufwandsentschädigung strecke ich ihm noch eine Gösserhülse entgegen, bevor sich der Jürgen noch meine Telefonnummer einspeichert und sich auf dem Heimweg macht. Ich hätte mich an seiner Stelle wahrscheinlich angeschrien, den Kontakt abgebrochen oder die gute Bekanntschaft gekündigt. Aber Jürgen zum Glück nicht - Denn Widerstand ist Ohm!
Die Sendung mit dem EWHO wird selbstverständlich nachgeholt. Aber leider nicht vor April, da sich meine Sendung so großer Beliebtheit erfreut, dass sie bis dahin ausgebucht ist. Und ich will ja nicht, dass mir wieder zwei Bands an einem Abend die Bude einrennen. (Das war jetzt einer meiner berühmt berüchtigt schlechten Scherze. Falls der Jürgen das liest!).
Und zum drüberstreuen kommt hier noch eine kurze Rezension vom großartigen neuen Album "ES WIRD SCHÖN GEWESEN SEIN".
Das Erste Wiener Heimorgelorchester ist nicht nur eine der Lieblingsbands vom Ostermayer Fritz, und Gewinner des Protestsongcontests 2009, sondern auch der heimliche Meister des heimischen Minimal-Elektro-Pop. Erstmals nicht mit eigenem Label, sondern auf Monkeymusic, schüttlen die vier Vollblutmusiker (die ja teilweise auch bei Sergej Mohntau oder bei den Lassos Mariachis mitwirken)zwölf herrliche Songs aus den Tasten ihrer "von den Kindern geborgten" Orgeln."Leistung ist Power - Schmerz ist Aua - Nach Richtar misst man Beben - Den Tod sieht man im Leben!" heißt es im Siegerlied des Protestsongcontests Widerstand ist Ohm. Das Willi Warma Cover "Niemand Hilft mir" mit dem Ronnie Urini einen Hit feiern konnte, ist eine mehr als nur gelungenen Coverversion, vielmehr eine Neuinterprations des Stücks, auf dem auch Ronnie mitsingen darf. Die Nummer Pfirsisch Melba erinnert ein wenig an Trios Da Da Da. "Ba Ba Ba Ba Pfirsich Melba - Ba Ba Ba Bananansplit." Und nicht zu vergessen der Track Vaduz, der in Liechtenstein im Radio auf und abgespielt wird. Nicht nur ganz zur Freude der Bevölkerung. Es gibt eine Facebook-Gruppe mit 317 Mitgliedern Gega S'vaduz duz duz duz duz liad. Das Heimorgelorchester nimmt das aber sehr locker und wirbt auf seiner FB-Seite sogar mit der Gruppe: Wer also der Feind des EWHO sein möchte, kann das auch im Web 2.0 sein. Ich bin und bleibe aber ein Fan!
copyright. Fotos.) Cover EWHO, die anderen Mäx Egger!

Donnerstag, 14. Januar 2010

Suddenly Voices started shouting at me

Pieter Gabriel, einer der vielversprechensten heimischen Singer und Songwriter, ist bei Gezeichnet fürs Leben am 15. Jänner 2010 zu Gast. Im Gepäck hat er seine Lieblingsmusik und eine Gitarre.

Sein Album City of Last things hat der Wiener schon vor geraumer Zeit, nämlich im Oktober und November 2008 in nur 15 Tagen eingespielt: Und zwar in Herwig Zamernicks Fuzzroom in Klagenfurt, wo auch schon Kreisky ihr zweites Album: "Meine Schuld, Meine Schuld, Meine große Schuld" aufnahmen. Ich habe das Album damals leider übersehen und bin dann erst über die Blue Bird-Compilation auf Pieter gestossen.
City of Last Things besticht durch seine wunderbar arrangierten Songs. Schon der Opener "When I see you" (Video weiter unten!)macht große Freude am Weiterhören. Der zweite Song Voices war auch gleichzeitig die erste Singleauskoppelung und Vorläufer des Album:

i finally decided to take a walk
i had to cross the bridge - it leads to the park
suddenly voices shouting at me
they shouted: don´t shoot, just run

Aber auch die sechs weiteren Songs lassen wenig zu wünschen übrig. Hier geht es mal düster, melancholisch mal verträumt zu, aber nie ohne die Hoffnung auf die positiven Seiten des Lebens auszublenden. Für Pieter ist das "Kitsch" wie er ironisch meinem Kollegen Rainer Krispel in einem Interview verriet. Wie sich seine Musik live anhört und was Pieter in Zukunft plant,wird er Mäx Egger und seinen HörerInnen am 15. Jänner ab 23.00 Uhr verraten!
C.) Fotos Pieter Gabriel!

Samstag, 9. Januar 2010

Von Bomben, Musik und der Liebe...

...oder wie man in Bölling überlebt: Cornerlius Fink ist 35. Er hat keinen Job, wohnt in seinem Heimatort, dem niederösterreichischen Kaff Bölling, und ist auf der Suche nach dem perfekten Rock N´Roll Song. Soweit so gut. Und es wäre ja auch alles in Ordnung, wäre da nicht das Jugendamt, dass Cornelius seine Ziehtochter Sarah wegnehmen will, und wären da nicht seine Eltern, die ihn dazudrängen einen Job bei einem Bäcker anzunehmen, und wäre da nicht dieses Konzert, dass er geben soll, und wäre da nicht diese Frau, die nichts von ihm wissen will! Cornelius ist in seiner Midlifecrises, hat als einziger einen Bombenanschlag überlebt und ist auf der Suche: Auf der Suche nach sich selbst, auf der Suche nach der einen Liebe und auf der Suche nach seinem Platz in Bölling. Dabei werden ihm so einige Steine in den Weg gerollt.
Sein Gig als Support von Christel Stürmer endet in einem Fiasko, da kann wohl nur noch sein neuer Song - Zeit der Idioten - das Ruder herumreißen!
Der Musiker Bernhard Moshammer auch "BÖRN" genannt,macht schon seit längerer Zeit wunderbare Musik. Sein aktuelles Album "Fame and Success" hat er gemeinsam mit Mika Vember eingespielt. Am 19. Februar wird er bei GEZEICHNET FÜRS LEBEN aus seinem Debutroman: "ZEIT DER Idioten" lesen und auch die ein oder andere Nummer live zum Besten geben!!!
Bestellen kann man das Buch beim Milenaverlag!

BÖRN feat. Mika Vember "On My Way" from Bernhard Moshammer on Vimeo.


Fish and Chicks