Mittwoch, 19. April 2017

Bookporn it is!


In der Gezeichnet fürs Leben Show vom 21. April 2017 ist der Autor Peter Waldeck ab 23.00 Uhr eine Stunde lang bei Mäx Egger zu Gast. 
In einer ausgiebigen Lesung präsentiert er exklusiv in einer Radioweltpremiere sein Buch "Die 67 enttäuschendsten Sexfilme aller Zeiten", das gerade im Milenaverlag erschienen ist. Wenn er danach noch Puste hat, wird er in seinem Plattenarchiv kramen und musikalische Schmankerln im Radio Orange Studio auflegen. Stay Tuned! Hören Sie sich das an!
Wie bist Du auf die Idee gekommen ein Buch über enttäuschende Sexfilme zu schreiben?
Ich hatte mit meiner Theatertruppe einen Comedy Film Club Anfang der Nuller Jahre, da hatten wir einen Act, der die Verzahnung von kulturphilosophischen Stoffen und exploitativem Sex, der damals gerade en vogue war (Catherine Millet, Michel Houellebecq) persifliert hatte. Ich wollte immer schon mit diesen Texten etwas machen, aber erst, als ich die Ursprungstexte alle gekübelt habe, hat es wirklich gezündet.

Wieviele Pornofilme hast Du Dir für die Recherche zum Buch anschauen müssen?
Gefühlsmäßig habe ich sie alle gesehen. 
Hast Du ein VICE-Abo?
Nein, aber mein Friseur.

Warum ist ein Protagonist ein hipper, Bobo-Schreiberling?
Kurzer Einschub: ich glaube ja, dass es dieses mediale Konstrukt des Bobos gar nicht gibt. Das ist ein Gag, um ein bestimmtes Milieu zu bashen, aber wenn man sich die Leute dann im Detail ansieht, sind die doch wesentlich komplexer. 
Aber dieser Protagonist wird auch dafür benötigt, um zu zeigen, dass das grummelige Auf-Regeln-Pfeifen der Hauptfigur – anstatt nur über Pornofilme zu schreiben, berichtet er ja bald nur noch ungeschönte Geschichten aus seinem Leben, so Knausgaard-mäßig, aber mit schrägem Humor –  auf der anderen Seite auch seine brutalen Auswirkungen hat. Der hippe Redakteur muss ja dafür gerade stehen und kann sich nicht wegducken. Im bekannt unentspannten Berufsfeld Journalismus ist man nach ein, zwei Fehlschlägen ja schnell wieder weg vom Fenster. Da helfen dir frühere Errungenschaften auch nix.


Wie lange hast Du an Deinem Buch geschrieben?
Ca. 8 Monate.

Was hat Deine Frau gesagt, als Du ihr angekündigt hast, dass Du ein Buch über die 67 enttäuschendsten Sexfilme aller Zeiten schreiben wirst?
„Endlich!“ 

Du hast ja Erfahrung als Autor von Theaterstücken im Rabenhof, inwiefern hat Dich diese Arbeit beeinflusst bzw. dazu inspiriert einen Roman zu schreiben, Theater ist ja doch ein ganz anderes Genre als Belletristik?
Ich habe eigentlich immer alle möglichen Textsorten geschrieben, die Theaterstücke waren halt der sichtbarste Teil. Es war bei dem Roman aber auch wirklich so, dass ich darauf achten musste, nicht zu sehr in den Theatermodus zu gehen. Bei meinen Stücken gehe ich gleich gerne von Anfang auf 180 und dreh dann selten das Tempo runter, in der Prosa nützt sich das aber schnell ab. Da braucht es einen längeren Atem. 

Nervt es Dich immer auch auf Deinen Bruder Klaus Waldeck angesprochen zu werden :) ?
Geht so, eigentlich.
Was erwartest Du Dir von der Sendung am Freitag, die Du mit einer Lesung aus Deinem Roman abschliessen wirst?
Na, eine gelungene Stunde mit unerwarteten Gesprächsverläufen und furioser Musik. 

copyright Pic: Jan Molnar