Donnerstag, 17. November 2011

Ein genialer Schmähtandler

Wer ißt zu seinem Gulasch keine Semmel, weil sie zu viele Kohlenhydrate hat? Wer hat in seiner Kindheit in Floridsdorf Klebstoff schnüffeln müssen, um im harten Großstadtdschungel zu überleben? Wer bekommt gratis Nikes geschenkt und ist auf Du und Du mit "ORF Stars" wie Peter Raab und Sido? - Nein es ist nicht Lizzi Engstler, sondern Nino Mandl, alias der Nino aus Wien. Und der ist live zu Gast bei Gezeichnet fürs Leben am 18. November um 23.00 Uhr. Stay Tuned!
Hier meine CD Rezension zu Ninos neuem, dritten Album "Schwunder", die demnächst im neuen SLAM zu lesen ist:
Meine Gedichte verweigern den Reim. Es reimt sich nie was, so Nino Mandl alias der Nino aus Wien. Da können wir ja froh sein, dass es sich bei seinen Liedern anders verhält. Auch bei denen reimt sich zwar nicht alles, aber Nino hat zumindest mehr als zwei davon geschrieben. Für sein drittes, aktuelles Album Schwunder waren es sogar zehn. Eines davon ist das Hippie-Lied Finnegans Wake mit der zentralen Textzeile „Keine Flucht vor der Welt nur Beschäftigung“ eine Anlehnung an James Joyce. Belesen ist der 24-jährige Wiener.
Während er in der Nummer Holiday von seinem zweiten Album „Down in Albern“ noch „tanzen wir zu den BEATLES, tanzen wir zu BOB DYLAN“ singt, tönt er in Finnegans Wake „Happiness is a warm gun“ und „The needle and the damage done“, was ich schon immer irgendwie anstrengend fand. Neben der Nummer Connected, die das Tourleben porträtiert, sind Urwerk und Plurabelle die überzeugendsten Tracks von Schwunder. Schwunder wurde übrigens nach einem auf der Playstation selbst kreierten Stürmer benannt, der in der virtuellen serbischen Fußballliga sein Brot verdient.
DER NINO AUS WIEN ist einer der besten Songwriter des Landes. Mit Schwunder ist ihm ein Geniestreich gelungen, der verborgenes hörbar macht und ganz nebenbei hat er sich damit selbst neu erfunden. Wenn Nino aus Wien in irgendwas gut ist, dann im sich was einfallen lassen. Ein schwunderbares Album!

Mäx Egger (9/10)


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Donnerstag, 3. November 2011

Eine Gitarre, eine Orgel, ein Drumcomputer...

...mehr braucht es nicht um den unverwechselbaren Sound der Happy Kids zu beschreiben. Al Dirt und Ana Threat singen mit einer Inbrunst in Telefonhörer Mics, dass sie dafür schon einen Coolheitsorden von Herrn Mailath Pokorny gehäkelt bekommen müßten.
THE HAPPY KIDS- Ghost Rider by Trash Rock Productions
Die Promos der Happy Kids werden noch mit der guten alten Schreibmaschine getippt. Wenn schon Retro-Trash, dann gscheit. Das neue Album "play their own songs" ist auf dem niederländischen Label GREYP AS-T Records ausschließlich auf Vinyl erschienen.

They are neither willing to compose, nor to play their instruments properly, steht auf der Platte zu lesen. Die Beats werden von einem Kassettenrecorder auf das Publikum losgelassen. Die besten Musiker und Sänger sind die Happy Kids sicher nicht, aber das ist Bob Dylan auch nicht! Eine Bühnenshow mit Trashfaktor, die man sonst in dieser Form wohl nur in einer ähnlichen Form bei den nicht minder kultigen Staggers finden dürfte!
THE HAPPY KIDS- Kitty Kitty Kitty by Trash Rock Productions Post-Punk-Trash vom feinsten. Live zu Gast bei Gezeichnet fürs Leben am 4. November um 23.00 Uhr. Livemusik nicht ausgeschlossen!

copyright pics.) Happy Kids!