Mittwoch, 29. Dezember 2010

Die Waschweiber wolln ihre Turtn perfekt

Das das Wiener Label Problembärrecords zu weit mehr als zu den aufgehenden Sternen am heimischen Indielabelmarkt zählt, hat es mit zahlreichen Releases rund um den Nino aus Wien, Mob und Parkwächter Harlekin bewiesen. Stefan Redelsteiner, der als idealistischer Musikarbeiter, Freund und Feind in seinem Labelstall, abseits musikalischer Genres und Schubladen um sich scharrt, hat ein gutes Händchen (und auch ein nicht minder gutes Öhrchen) für heimische musikalische Ausnahmetalente. Die von mir hier bereits erwähnten und in Gezeichnet fürs Leben schon zu Gast gewesenen Mob, der Nino aus Wien und Parkwächter Harlekin bilden nur die Speerspitze des Problembäruniversums. Auf das Label bin ich vor drei Jahren gestossen, als mir der Peda, der Chefredakteur vom SLAM eine blaue CD mit weißem Neuschnee-Schriftzug in die Hand drückte. Als renidenter, sich stets streubender Schreiberling, sagte ich damals natürlich Neuschnee "was is das für a schas". Koksende Piefken (alle deutschen Leser mögen meine vulgäre und zutiefst erniedrigende Schreibe entschuldigen!). Mit den Piefken lag ich nicht falsch. Denn der wohl musikalischste aller deutschen Wahlwiener Hans Wagner (ja das ist das halbe trojanische Pferd) hat mit seiner Band Indie mit Streichern und deutsprachigen Texten in einer eigenen musikalische Liga geschaffen. Das zweite Neuschneealbum wird 2011 die Welt zu Tränen und Gänsehaut rühren.

Aus aktuellem Anlass, nämlich dem dritten Label-Geburtstag hat Stefan R. mit Konsorten einen Geburtstagssampler mit musikalischen Schmankerln des Labels und seinen Freunden veröffentlicht. Der Nino aus Wien, das Zugpferd des Bärenstalls, trällert eine Homage an den Schlagoberskoch (aus dessen Text ich mir die Headline für diesen Post gefladert habe!). Weitere Highlights der Compilation sind das Trojanische Pferd mit Fahrstuhlmusik. Ebenfalls auch bei Gezeichnet fürs Leben performt. Fred Schreiber, die Stimme ohne Namen,erinnert mit größer als wir an längst vergessene Spagettiwesterngitarrengriffe. Aber auch Sir Tralala, Sex Jams (die übrigens am 7. Jänner live bei GFL zu hören sind)und viele andere illustre Gäste des Wiener Popdings geben dem Bären die Ehre. Der beste heimische Sampler seit 5 Jahre Konkord und Im Sumpf 2.

Auf der Innenseite dieses Albums wurde auch einem gewissen Mäx Egger gedankt. Das war vermutlich das erste und letzte Mal, dass das geschehen wird, umso erstaunter, gerührter und dankbarer, war er! Der Problembär rockt, grunzt, popt und brüllt und das noch mindestens die nächsten 3 Popfeste lang!

Hier nochmal die besten drei Problembärperformances bei Gezeichnet fürs Leben in völlig subjektiver Wahrnehmung:

Auf Platz 1. Parkwächter Harlekin mit die Disneyesque Verwunderung des Experten

Auf Platz 2. Der Nino aus Wien mit Zimmer zu vermieten

Auf Platz 3. Mob mit ich bin leicht

P.S.: Mäx Egger findet aber auch Konkord, Siluh,Sea You und Wohnzimmer ganz groß. Ah ja und Schoenwetter auch!

Saufkopf, Weiberheld und Ausnahmetalent

Gainsbourg Soundtrack

Die Erwartungen die der Film des französischen Comickünstlers Joann Sfar nicht erfüllt hat, übertrifft der Soundtrack des Films aber glücklicherweise bei weitem. Den Gainsbourg Klassiker und gleichzeitig seinen einzigen internationaler Welthit „Je Táime...Moi Non Plus“, sein Duett mit Jane Birkin, dass 1969 tausende prüde Franzosen verschreckte, findet man ebenso auf der Tracklist wie Bonnie und Clyde. In der Originalversion des Songs singt Brigitte Bardot die weibliche Stimme. Auf dem Soundtrack tut das ihre Darstellerin Laetitia Casta. Den Part des provokanten Channsoniers übernimmt vor dem Mikro wie auch auf der Leinwand Eric Elmosmino. Arrangiert wurden die Songs von Olivier Daviaud, der es sehr gut verstanden hat die eigentlichen musikalischen Roots des eigenwilligen Sängers wie Reggae, russische Volksmusik, Klassik, Chanson und Rock unter einen Hut zu bringen. Die Songauswahl ist klug gewählt, die Schauspieler, die im Film eher blass agieren, können aber glücklicherweise singen und hauchen so wenigstens dem Soundtrack Leben ein. Ein schöner Erinnerungssampler für Fans des Enfant Terribles und Frauenschwarms, aber auch ein gutes Einstiegswerk in die musikalische Materie des Serge Gainsbourg!

Diese Rezension ist auch in der aktuellen Ausgabe der Kinozeitschrift Celluloid zu lesen!

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Brennend heißer Wüstensand

Sven Regener ist wohl einer der begnadedsten deutsprachigen Musiker und Texter. Und symphatisch ist der Mann auch. Als er mich mal nach einem Interview auf eine Apfel-Schorle eingeladen hat und gemeint hat das "zahlt ja eh der Verlag", hatte er mich nicht nur als Fan seiner Musik und seiner Texte, sondern auch als Fan des Menschen Sven Regeners in der Tasche. Das "neue" Element of Crime Album Fremde Federn versammelt viele der Coverversionen der Bandgeschichte erstmals gemeinsam auf Vinyl oder CD. Als Fan hat man Freddy Quinns Coverversion von Heimweh ja eh schon auf dem "Die Fetten Jahre sind vorbei"-Soundtrack oder "My Bonnie is Over the Ocean" und Bob Dylans "Baby Blue" auf der B-Seite der Straßenbahn des Todes Single, aber viel "Schmanckerl" gehen einem dann doch durch die Lappen. Großartig ist Regeners Version von Noir Desires (im Duett im Manu Chao) Le Vent Nous Portera (Der Wind wird uns tragen) auch wenn Französisch genau wie Englisch nicht die Stärke des Element of Crime Sängers ist. Aber gerade das macht die Lieder so charmant.
Sogar die nicht todzukriegende Wham Weihnachtsschnulze "Last Christmas" klingt in der EOC Version gar nicht mal so übel. Bee Gees "I started a Joke" gefällt mir in der Coverversion, der von mir überaus geschätzten Band Faith No More besser.
Wer aber Wham, Udo Lindenberg die Bee Gees, Freddy Quinn, Serge Gainsbourg oder die Beatles covert, der hat keine Angst vor Kitsch, Schlager und Evergreens. Element of Crime müssen niemanden mehr etwas beweisen. Sie sind die beste deutsprachige Band der letzten dreißig Jahre und es ist nur mehr eine Frage der Zeit bis ein Element of Crime Tribute oder Coveralbum in den Plattenläden steht!
Bis zum neuen Album läßt sich die Zeit mit den Coverversionen mehr als nur gut vertreiben.
copyright Cover und Foto: Universal Musik

Montag, 6. Dezember 2010

Long Long Way To Mexicotown

Würde Ennio Morricone aus Downunder kommen, wären die "Puta Madre Brothers" vermutlich seine unehelichen Söhne, die so aussehen als würden sie mit Bud Spencer Bohnen fressen, nur um sie sie im nächsten Augenblick wieder dem Publikum ins Gesicht zu spucken.
Drei kleine Australier, far, far away from Home, die vermutlich lieber mit Subcommandante Marcos und Zapata auf die mexikanische Vinylpirsch gehen würden. Ihr Album Tuesco y Cojones ist dieser Tage beim wunderbaren Label Rookie Records erschienen und wird über Cargo vertrieben. Surf Gitarren, ein knatzender Bass und viel Spaß, das sind die Zutaten der "Huren Mutter Brüder".
14 Songs die so inspirierende Titel wie "The One Legged Horse", "Toes of a Dead Man" "I Miss my Mommas Cooking" haben, rattern hier aus der Anlage. Hier hört man die Strohballen vorbeiwehen, die Sporen an den Kuhbubenstiefel rollen und die Kinder zu den Müttern rennen. Der Colt ist im Anschlag und der Kautabak in der Goschen. Der schönste Soundtrack zu Spagetti und Western. Wohltuend wie ein Schuss in den Rücken!
copyright pics.) Rookie Records bzw. Cargo!

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Ich baue mir meine eigene Heimat...

...aus dem Filz von Joseph Beuys. So lautet eine Textzeile aus einem unveröffentlichten Song der Laokoongruppe. Auf dem neuen Album "Staatsoper" von Karl Schwamberger thront selbige in einer Lodenminiversion.


In der GEZEICHNET FÜRS LEBEN SHOW vom 3. DEZEMBER wird die LAOKOONGRUPPE live zu Gast sein. Karl Schwamberger präsentiert sein neues Album, das am höflichen Wiener Label Konkord kürzlich erschienen ist. Zur großen Freude des Autors dieser Zeilen wird Karl auch einen Song live zum Besten geben. Welcher dies sein wird ist eine Überraschung. Eines darf aber verraten werden, ein Keyboard ist mit im Spiel. Also einschalten! Am Freitag den 3. Dezember um 23.00. Eine Stunde lang live und ungeschnitten Laokoongruppe Spezial!

Hier meine Kritik zu Staatsoper, wie sie demnächst im SLAM erscheinen wird.

Laokoongruppe
Staatsoper
Konkord/Hoanzl/Broken Silence

Karl Schwamberger ist die Laokoongruppe. Der Name des Einmannprojekts der sehr an den trojanischen Wahrsager Laokoon erinnert, der seine Landsleute davor warnte das Pferd in die Stadt zu ziehen und der daraufhin mit seinen Söhnen von einer Göttin gesandten Wasserschlange getötet wurde, ist subtiler gewählt. Koal ist ein Palindrom von Laok. Lange Schreibe kurzer Sinn. Der Stil der Laokoongruppe wird von Kritikern gerne als Diskurspop bezeichnet. In diese Reihe will sich der Autor dieser Zeilen aber nicht eingliedern. Vielmehr ist die Mischung aus Klassik, Pop, Elektro mit schlageresken Elementen ein einmaliger Hörgenuss. Was schon am Debut Walzerkönig überzeugte verschärft sich auf Staatsoper noch: Die textliche Ebene der Songs. Der Subtext in jeder Zeile kann gerne als Systemkritik aufgefasst werden, lässt aber seinen ZuhörerInnen auch genügend Raum für eine andere Interpretation. Mr. Schwamberger der als Jugendlicher Klarinette spielte und im Kirchenchor sang, hat eine gewisse Vorliebe für die Symphonien von Anton Bruckner, die er auch Häppchenweise vortrefflich in seine Lieder sampelt. Am Cover thront die Wiener Staatsoper aus Loden. Gefertigt von Karls Nachbarn Hannes Anderle. Staatsoper ist düsterer als das Debüt. Anspieltipps sind generell alle 16 Nummern. Speziell aber „Gott, Stevie Wonder und der Vogelstimmenimitator“, sowie "ein bisschen Melodie", auf dem sich auch der nicht minder großartige Wiener Hip Hoper Parkwächter Harlekin ein paar Textzeilen austoben kann. Ein Album wie ein akustisches Frühstück für zwei. Und das könnt ihr mir glauben, denn es steht in der Zeitung! (9/10)
Wer mehr über die Laokoongruppe erfahren will, kann hier ein fundiertes Porträt, das ein gewisser Mäx Egger verfaßt hat.


credits Fotos und Cover: LAOKOONGRUPPE

Donnerstag, 25. November 2010

Mr. Brainwash meets Banksy


Exit through the Giftshop ist eine Art satirische Doku über Street-Art. Nur eine Art deshalb, weil der anfängliche dokumentarische Charakter des Films in eine Satire über die Kunstwelt mündet. Der französische Hobbyfilmer Thierry Guetta, übrigens Cousin des Artists Invader, der seine Spaceinvaderfliesen überall auf den Globus und auch in Wien verstreute, ist ein begeisterter Fan der Street-Art.

Zu seiner größten Leidenschaft zählt es deren Künstler ausfindig zu machen, und sich mit ihnen auf nächtliche Streifzüge durch den urbanen Dschungel zu bewegen. Dabei richtet er seine Kamera auf alles was sich bewegt. So erhält er Zugang in die Szene. Sein größter Wunsch ist es aber sein großes Idol, den Briten Banksy vor seine Kamera zu bekommen.

Dies gelingt ihm schließlich mit Hilfe von Shepard Fairy, der sich ebenfalls als Street-Art-Künstler und mit dem ikonischen Werbesujets „Hope“ für den US-Präsident Obama einen Namen gemacht hat. Guetta zeigt dem Engländer in Los Angeles die besten Locations für dessen Bilder. Banksy der weltweit bekannteste Künstler seiner Zunft lässtt sich von Guetta filmen und gibt sein Einverständnis eine Doku über ihn produzieren zu lassen. Womit er allerdings nicht gerechnet hat, ist die Unfähigkeit des Franzosen: Er ist ein dilettantischer Filmer und obendrein noch ein unfähiger Cutter. Der fertige Film ist ein Desaster. Also dreht Banksy den Spieß um und beginnt Guetta zu filmen unter der Bedingung, dass er sich selbst als Street-Art-Künstler versucht. Dieser stimmt begeister zu und so wird er zum Artist Mr. Brainwash.

Ohne Talent und ohne jegliches Gespür für Farben und Formen gelingt es MBW, wie die Abkürzung von nun an unter seinen Graffitis und Bildern ragt, dennoch eine Ausstellung in einer renommierten Gallerie in Los Angeles zu ergattern, weil er von Banksy auf seiner Homepage protegiert wird. Durch Medien und andere Street-Art-Artist wird ein regelrechter Hype um Mr. Brainwash veranstaltet. Und so wird er bald als der neue heiße Streetart-Aktie gehandelt. Seine Bilder erzielen exorbitante Preise und er wird selbst auf eine Stufe mit Banksy gestellt. Der Meister hat also in seinem Gesellen seinen Meister gefunden. Banksy ist und bleibt auf der Leinwand wie in der Realität ein Phantom. Er lässt seine Werke für sich sprechen. Systemkritik und Ironie sind in seinen Stencil-Schablonen ebenso gegenwärtig wie in Exit through the Giftshop.

Beim Sundancefestival wurde der Film von den Kritikern ebenso abgefeiert wie er es auch auf der Berlinale mit höchster Wahrscheinlichkeit werden wird. Anarchie auf der Leinwand schadet nie. Eine kluge Satire auf die Kunstwelt und ein sehr interessanter Einblicke in das Leben der bekanntesten Street-Art-Künstler der Gegenwart. Am Ende des Films bleibt jedoch eine berechtigte Frage offen: Will Banksy sein Publikum verarschen? Wenn ja macht er es sehr sehr gut. Wenn nein, sollte Banksy bei aller berechtigter Kritik am Mainstream und am Sell out der Street Art nur bedenken, dass er auch schon längst dort angekommen ist und das seine Stencil-Graffitis in seiner Heimatstadt Bristol bereits von Undergroundartist übersprayt werden!

copyright pics.) Filmladen, bzw. Fensterpic Banksy himself


Street Art Part VII, Vienna






Unten am Donaukanal: Copyright all pics by Mäx Egger!

Sonntag, 21. November 2010

Liebe, Tod und Teufel



Wer im Vorprogramm von NICK CAVES Band GRINDERMAN schon die Massen begeisterte, der oder vielmehr die kann keine schlechte sein. ANNA CALVI, die neueste Entdeckung des nicht minder bekannten Labels Dominorecords kann sich sehen und hören lassen. Das Debut „Anna Calvi“ wurde von niemand geringeren co-produziert als Rob Ellis, der vor allem für seine Arbeit mit PLACEBO und PJ HARVEY ein Begriff ist. Produziert wurde das Album zum Teil auf 60er Jahre Equipment, was den morbiden und psychodelischen, melancholischen Charakter ihrer Musik noch verstärkt. Als Mentor und Fan fungiert BRIAN ENO. Ihre musikalische Sozialisation begann bereits in frühester Kindheit. Dank der großartigen Plattensammlung ihres Vaters, eines gebürtigen Italieners hörte sie sowohl die STONES, CAPTAIN BEEFHEART als auch MARIA CALLAS. Heute kann sie sich aber auch für TV ON THE RADIO oder THE WILD BEASTS begeistern. Als Inspiration sieht ANNA CALVI Filmemacher wie David Lynch oder Gus van Sant, denn auch sie versucht in ihrer Musik Geschichten zu erzählen, die die Abgründe der menschlichen Seele zum Inhalt haben. Ihre vielseitige, hypnotische Stimme ergänzt sich perfekt mit ihrem meisterhaften E-Gitarrenspiel. Eine Ausnahmekünstlerin mit Hang zur dunklen Seite der Musik! Singleauskoppelung ist Jezebel eine WAYNE SHANKLINE-Nummer, an der sich auch EDITH PAIF schon versuchte. Ein Debutalbum das schön und traurig wie der erste Liebeskummer ist! „Ich bin sehr detailverliebt. Und es gibt viel Klangmalerei auf Love Won’t Be Leaving. Ich empfinde Musik sehr visuell und möchte, dass die Musik die Geschichte mindestens so deutlich ausdrückt wie die Texte, wenn nicht noch deutlicher. Ich denke, das ist mir mit Love Won’t Be Leaving gelungen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Album, das ich in Frankreich aufgenommen habe. Es ist ein gutes Beispiel dafür, dass ich die Gitarre wie ein anderes Instrument klingen lassen wollte. Der Mittelteil sollte an die Saiten in einem Hitchcock-Soundtrack erinnern. Das Crescendo, das sich auf eine Explosion zu bewegt. Aber auf eine echte und ehrliche Weise. Da gibt es keine heiße Luft.

„Stimmt. Musik ist sehr sexuell. Wie könnte man das nicht auf irgendeine Weise ausdrücken? Gitarrespielen ist sehr sexy. Und dann ist da noch diese Sache … wenn man jemanden so sehr liebt, dass man meint, ihn töten zu können. Dieses Gefühl habe ich auf jeden Fall kennengelernt.“


Zitate und Fotos Copyright Anna Calvi und Dominorecords, Copyright 1. Foto
Maisie Cousins

Anna über ihre Debütsingle:
„Es stammt von Wayne Shanklin. Aber ich hatte die Edith Piaf-Version gehört. Sie beeindruckte mich zutiefst. Ich liebe Edith Piaf. Ich liebe es, wie viel Gefühl und Passion sie in ihren Gesang legt. Das ist etwas, das ich in meiner Musik zu tun versuche … so offen und leidenschaftlich wie möglich zu sein. Jezebel erschien mir als erste Veröffentlichung genau richtig. Denn das Album ist eine in sich geschlossene Einheit. Es ist eine Geschichte und eine Reise. Deshalb wollte ich dem Album nichts vorwegnehmen, bevor es erschienen war. Ich wollte, dass die Menschen das Album in seiner Gesamtheit hören.“

Dienstag, 9. November 2010

Freitag, 5. November 2010

Willkommen im Park...

Hier kommt der Wächter. Nämlich Live und unplugged in einem Parkwächter Harlekin Special bei Gezeichnet fürs Leben am 5. November um 23.00 Uhr.
Der aus Baden stammende Rapper, wurde durch Public Enemy auf die Hip Hop-Kultur aufmerksam.
Sein Debutalbum Liebe ist bei Problembärrecords erschienen und ist jetzt schon eines der besten heimischen Hip Hop Alben der letzten Jahre. Ein Duett mit Karl Schwamberger alias der Laokoongruppe Sehne Scheide Entzünde ist ebenso musikalische wie textlich ein Ohrenschmaus.
Die "Hit-Single" Exil läuft schon völlig zurecht auf einigen Radiostationen.
Seit Eins, Zwo hat Hip Hop nicht mehr so viel Spass gemacht! Also Radiokiste am 5. November um 23.00 Uhr einschalten. Ihr werdet es nicht bereuen!
Hier rollt Parki schon mal das Meer ein:

copyright Fotos.) Parkwächter Harlekin bzw. Problembärrecords

Dienstag, 26. Oktober 2010

Lonely Drifter Karen

Seit wann machst Du Musik?

Seit ich denken kann sind mir Melodien in den Sinn gekommen, in der ersten Band habe ich mit 15 gespielt, aber schon davor selbt Musik gemacht, vor allem habe ich immer viel gesungen.
Was war das erste Instrument, dass Du jeh gespielt hast? Das muesste das Klavier meiner Urgrossmutter sein, dass total verstimmt war! Ich konnte nicht wirklich spielen und da meine Urgrossmutter auch nicht spielen konnte, habe ich immer „improvisiert“ wenn ich bei ihr meine Sommerferien verbracht habe.

War es immer schon Dein Wunsch Musikerin zu werden?


Ja, bestimmt. Es war immer meine groesste Leidenschaft, etwas das einfach „raus“ muss. Die Entscheidung auf der Buehne zu stehen ist mir vor allem als Teenager in meiner ersten Band Holly May nicht leicht gefallen weil ich extrem schuechtern war, und es noch immer bin, aber irgendwie habe ich mich damit abgefunden und tue es trotzdem, es ist immer eine Ueberwindung, aber ich springe einfach ins „kalte Wasser“!

Kannst Du von Deiner Musik leben?

Ja, es verbluefft mich manchmal selbt wie wir das schaffen, aber irgendwie geht’s sich immer aus. Wir spielen sehr viele Konzerte in ganz Europa und Touren sind unsere Haupteinnahmequelle.


Kannst Du Dich mit dem FM4-Plakat als 100%Volt Lady identifizieren?


Ich kann mich erinnern, dass mir beim Fotoshooting mein Kostuem, meine Pose und das Setting eigentlich gar nicht so gefallen haben, die mir der Fotograf vorgeschlagen hat, aber dann als ich das Endresultat gesehen habe fand ichs echt gut gemacht, es ist halt ein bisschen wie Fasching, das bin nicht wirklich ich, aber mir gefaellt meine Rolle.

Deine ersten Veröffentlichungen waren ja auf Fett Kakao. Wie kam es zu der Zusammenarbeit und bist Du heute noch mit Andi in Kontakt?

Ja, wir sind gute Freunde, und so ist auch die Zusammenarbeit entstanden. Wir kommen aus der gleichen Musikszene und als der Andi sein Label gegruendet hat war ich begeistert meine erste Platte bei ihm herauszubringen.


Gibt es Musiker/Innen die Dich beeinflußt haben? Was hörst Du privat für Musik?

Ja natuerlich! Ich wuesste gar nicht wo ich anfangen soll, denn da gibt es so viel. Ich hoere keinen bestimmten Musikstil und habe auch keine Lieblingsband, aber ich hoere wahrscheinlich rauere Musik als manche annehmen koennten! Also im Gegensatz zu meiner eigenen Stimme hoere ich sehr gerne tiefe Stimmen wie Nina Simone oder Tom Waits, aber dann mag ich auch wiederum Blonde Redhead, dessen Saengerin eine sehr hohe Stimme hat, schwierig einen gleichen Nenner zu finden!


Auf Deiner Wikipediaseite ist von Dark Cabaret die Rede. Kannst Du damit was anfangen?


Ich denke unser erstes Album hat definitiv Kabaret Einfluesse, die aber musikalisch eher „hell“ sind, die Texte sind zum Teil mit unter dunkel. Als ich Marc kennenlernte hat er in einem „dark cabaret“ Projekt gespielt, was viele Einfluesse von Kurt Weill oder Jaques Brel hatte, ich glaube das hat mich gereizt mit ihm musikalisch etwas zu machen, wobei wir bald entdeckt haben, dass der „Kabaret“ Aspekt nur ein kleiner Teil ist der uns verbindet und dass wir alle 3, Giorgio inklusive, ganz viele musikalische Einfluesse haben und wir gerne experimentieren. Mich aergert es manchmal ein bisschen, wenn wir als Kabaret Band eingestuft werden, aber ich glaube Journalisten tun sich einfach leichter unsere Musik so zu definieren, weil Folk/Rock/ Pop Bands gibt’s Tausende, und die Musik die wir machen ist schwer zu beschreiben, daher nachdem Kabaret der „exotischte“ Begriff ist mit dem unsere Musik assoziert werden kann, werden wir oft als solche beschrieben, wobei vor allem beim neuem Album sehr wenig Kabaret zu hoeren ist.


Wie hast Du Marc und Giorgio kennengelernt?

Ich habe die Bandprojekte der beiden auf Myspace gehoert, sehr unterschiedlich aber beides hat mir gut gefallen; Wie gesagt, Marc hat in Barcelona gelebt und in einem „dark cabaret“ Projekt gespielt, waehrend Giorgio, aus Verona stammend, experimentelle, rein instrumentelle Musik gemacht hat. Auf einer Italien Tour habe ich Giorgio dann persoenlich kennengelernt, ich hab ihm erzaehlt dass ich eventuell in Barcelona ein paar Lieder mit einem Pianisten einspielen werde, da meinte er, das trifft sich gut, weil er ein „Sokrates (Uni-Jahr) in Barcelona verbringen wird.
wir haben uns also in Barcelona wiedergetroffen und gemeinsam die Lieder eingespielt und dann auch Konzerte gespielt und schliesslich sind wir zu einer Band gewachsen.


War es für euch klar das ihr als Trio Musik macht?


Nein, ich wollte das Lonely Drifter Karen mein Soloprojekt bleibt! Ich wollte offen sein mit unterschiedlichen MusikerInnen zusammenzuarbeiten, aber ich bin die beiden einfach nicht mehr los geworden! Nun habe ich mich damit abgefunden...


Wie ist das mit Proben, wenn ein Teil der Band in Brüssel lebt, der andere in Barcelona?


Ein bisschen schwierig! Letzte Woche war Giorgio fuer 4 Tage in Bruessel und wir haben 8 Stunden am Tag geprobt, wenn wir also zusammenkommen ist die Zusammenarbeit sehr intensiv, wir muessen alles immer sehr gut vorausplanen.

LDK ist ja mittlerweile sehr weit gereist und viel international getourt, gibt es Lieblingsstädte oder Lieblingslokations wo Du noch mal gerne live auftreten würdest?


In der Slovakei haben wir bereits zweimal in einer Stadt namens Zilina gespielt, der Veranstaltungsort ist einfach voll nett und das Publikum total aufmerksam und enthusiastisch, dort ist einfach etwas Magisches. Lissabon hat mir definitiv den Atem geraubt! Eine wunderschoene Stadt, leider waren wir nur so kurz dort, also hoffe ich, dass wir bald wieder Gelegenheit dazu bekommen werden.


Das neue Album „Fall of Spring“ bezaubert durch eine Vielzahl von Bläserarrangements und verträumt melancholischen Percussionklängen. Es ist auch eine Vielzahl an Gastmusikern darauf vertreten. Wie kams dazu?

Da LDK ja nun eine fixe Band ist, geben Aufnahmen eine gute Chance mit anderen MusikerInnen zu kollaborieren! Ganz besonders intensiv war die Zusammenarbeit mit Emily Jane White und ihrer Band, da wir gemeinsam auf Tour waren und wir eine super Zeit miteinander verbracht haben, wir haben uns also alle sehr gefreut, letztendlich etwas gemeisam zu schaffen.

Wie schreibst Du Deine Songs. Hast Du zuerst eine Textzeile und spinnst Du die Musik herum, oder ist die Musik zuerst da. Oder ist das von Song zu Song verschieden?


Immer zuerst die Musik, und die Texte fuegen sich dann zur Stimmung des Liedes.

Wo kommen Dir die Ideen für Songs?


Schwierig zu beantworten, aber ich glaube je mehr in meinem Leben „emotionell“ passiert, desto mehr Stoff habe ich, und dass muss ich gar nicht erzwingen, weil das sowieso ein Ventil braucht. Planen ist daher nicht moeglich, Lieder kommen wenn sie wollen, nicht wenn ich will.


Jetzt steht mal eine Tour an. Was erwartest Du Dir davon?

Wir haben viele neue Lieder und es ist immer aufregend etwas Neues zu spielen. Wir haben ja hauptsaechlich in Wien gespielt und ich bin schon gespannt wie das Publikum in anderen Teilen Oesterreichs unsere Musik aufnehmen wird.


Was steht danach an?


Wir sind gerade dabei neue Lieder zu schreiben und einen neuen „Sound“ zu finden, wir haben auf Ebay ein paar Synthesizer gekauft und sind am experimentieren, es ist eine total neue Erfahrung fuer mich, ich komme ja wirklich aus der „Gitarren-Branche“ und habe mich sehr lange gegen elektronische Musik gewehrt, aber jetzt ist da ein neues Interesse entfacht, genauso wie ich vor ein paar Jahren mein Interesse fuer „Dark Cabaret“ entdeckt habe. Wir werden es den Journalisten wohl auch weiterhin schwer machen unsere Musik zu definieren, und wir werden es auch weiterhin schwer haben ein Ziel-Publikum zu finden. Das beste ist unsere Musik ohne Vorurteile zu hoeren und sich darauf einzulassen, und es beruehrt oder nicht.


Gibts schon wieder neue Songideen?


Ja, ganz viele, und einige Ideen werden wir bereits live zum ersten Mal spielen!


Hier das Mica Porträt von Lonely Drifter Karen, das ebenfalls Mäx Egger verfaßte. Hier lang!

copyright Fotos: Inkmusic


Plattenschau









copyright all pictures Mäx Egger !

Sonntag, 17. Oktober 2010

Das Leben ist kein Waldspaziergang...

...sondern eine fortwährende Baustelle. So steht es am Buchrücken von ABWÄRTS geschrieben. Der Kurzgeschichtenband aus dem Hause Czernin, der sich den Leichen im Keller der heimischen Bobo-Schreiberlinge verschrieben hat. Auf 118 Seiten geben Doris Knecht, ihr Lebensgefährte Christian Schachinger, der Technopionier Chritopher Just oder Thomas Glavinic Einblicke in ihre wilde Jugend. Von Sexunfällen, über Drogenexzesse und Abtreibungen bis zu einer Auflistung der Geschenke die man zum 30 Geburtstag bekommen hat ist hier alles zu lesen. Vieles will man gar nicht wissen, manche Dinge findet man dann doch zum Lachen, zumindestens entlocken einem der Subtext der heimischen Subkultur doch dann und wann einen Grinser: Christian Schachinger, der über einen Bandausflug mit seiner 90er Jahre Schlager Combo, der Scheitel berichtet, bei der auch Fritz Ostermayer mitmusizierte, bei der ein Bandkollege an der Autobahnraststation vergessen wurde, ist so ein Fall, bei dem ein gewisser Fritz O. im Suff auf einem Faschingsgschnas einen Mann für eine fesche Frau hält. Das mag überraschen, kehrt aber nicht unbedingt eine Sensation unter dem Austropopteppich hervor. Die Geschichte "Es ist gut, aber nicht gut genug" von Doris Knecht beschreibt als einzige die wirklichen Abgründe im Leben und in der Jugend der Autorin. Von einer Abtreibung, bis zu einem Job als Putzfrau, um sich im Leben über Wasser halten zu können, bringt die Falter-Kolumnistin das Thema des Buches "ABWÄRTS" wohl am Besten auf den Punkt. Chritopher Just, der im Drogenrausch einen Sexunfall erleidet und im Prater in einem Spiegelkabinett fast das Ableben eines deutschen Geschäftspartner mitansehen muss, hat seiner Geschichte den Titel "Highlights" gegeben, ob man als LeserIn die Geschichte als gelungenes Beispiel für ein ebensolches sieht, ist wieder eine andere Geschichte. Thomas Glavinic listet auf 3 1/2 Seiten die Geburtstagsgeschenke auf die der zum 30ger bekommen hat. Dieser Minimalismus macht die "Geschichte" wiederum ganz groß und artig.
Hier ein paar Geschenke des Herren Glavinic: eine Stehlampe, eine Pornovideo (privat), ca. 10 Gramm Kokain, ein siebenschüssiger Trommelrevovler aus den 30er Jahren, ein T-Shirt mit dem Aufdruck Almstier,...

ABWÄRTS ist sehr unterhaltsam, die Geschichten amüssieren und geben einen Einblick in das "tiafe" Privatleben der heimischen Autoren, Journalisten und Künstler Promillenz. Herausgegeben wurde der gute Band von Ela Angerer, die auch eine Story beisteuerte. Das Buch ist gleichzeitig der erste Streich der Reihe MODERNE NERVEN.

copyright COVER: Czernin Verlag, Illustration Thomas Draschan

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Und die Liebe, Liebe, Liebe, Liebe die macht viel Spass...

...das weiß auch David Lipp, der diese Tage mit seinem neuen Album „Es ist so unendlich still hier“ seine Liebestrilogie abschließt. Nach „Für immer Love“ aus dem Jahre 2005 und die „Einsamen Häuser“, das vor mittlerweile vier Jahren entstand, ist der neue musikalische Streich Lipps ist minimalistischer aber auch popiger als die seiner Vorgänger. Laut eigenen Angaben ist „Es ist so unendliche still hier“ eine Kollektion von Abschiedsliedern. Ein paar dieser Lieder wird David Lipp in der GEZEICHNET FÜRS LEBEN SHOW vom 15. Oktober ab 23.00 Uhr zum Besten geben. Unterstützt wird er dabei tatkräftig von seiner Band, die sich nicht unabsichtlich „Die Liebe“ nennt. Der Komponist, Soundtüftler, der im gelernten Beruf Tontechniker ist, nimmt in seiner Freizeit auch Austrofredhörbücher auf, ganz nebenbei zeichnet er auch. Sein neues Album erscheint beim höflichen Wiener Label Konkord. Die Musik ist wie immer lipp-evoll arrangiert, und hilft sowohl bei Liebeskummer als auch bei Alltags Fadesse. Ein großartiges Album!

Sonntag, 10. Oktober 2010

The Instrumental Pumpkin

Vor ein paar Jahren war mir der Kürbis musikalisch nur von den Smashing Punpkins ein Begriff. Dann irgendwann vor ca. sieben Jahren bekam ich einen Sampler wo u.a. Gelee Royal (die Vorläuferband von Kreisky) gemeinsam mit dem Autor Martin Amanshauser ein Loblied auf den italienischen Formel 1 Piloten Vitorrio Brambilla (sie nannten ihn den Gorilla) sangen. Seither bekomme ich, auf Anfrage oder einfach mal so großartige Neuheiten aus der Steiermark von Herrn Pollanz gesandt. Von den Morbidelli Brothers über Lehnen bis Ernesty International und Bell Etage waren viele Bands bereits bei Gezeichnet fürs Leben zu Gast.
Der neueste Streich aus dem Hause pumpkin ist ein Sampler. The Song Not The Singer. Das Cover wie immer vom Mitter Klaus (Kreisky und Mord Schlagzeuger, Austrofredmädchenfüralles und großartiger Grafiker, der auch das Gezeichnet fürs Leben-Logo, soviel Zeit für Eigenlob muß sein, entworfen hat) designt, zeigt gleich auf, worum es geht: Um die Musik und nicht um den Gesang, um das Lied und nicht die Sänger!
Und es ist wieder einges auf dem Sampler vertreten, was im heimischen Soundgemüsebeet, kreucht, fleucht und wütet. Die Postnoiserocker von Mord mit Lullaby, die Grazer Hella Comet, die schon mit ihrem Debut "Celebrate your Lost" ebenfalls auf pumpkinrecords bewiesen, dass sie zu den intereassantesten heimischen Bands zählen.
Labelchef Wolfgang Pollanz hat es sich wieder nicht nehmen lassen selbst mit seinen Les Machines Molles die Nummer Felden is a Gas beizusteuern.
Mit den Curbs ist auch die Abteilung Austro-Britpop vertreten, während der wunderbare Quellenchor, der sich aus Mitgliedern von Thalija, Ernesty International, Hotel Prestige und Thalija zusammensitzt singt. Aber keinen Text sondern einen Wüstenwalzer mit wüstem Sing, Sang, der sich perfekt in die Instrumentals der anderen Interpreten einreiht. Als persönliches Highlight empfinde ich Track 18 von Thalija, das wunderbar improvisiert, sich ungeniert vorangetrieben vom 60er Jahre US-Surfergitarrensound den Weg durch die Ohrmuschel ins musikalische Unterbewußtsein bohrt.
Ein Sampler mit Suchtpotential!

Bei der Firma Rock n´Roll

...sind Bernd Begemann und Dirk Darmstaedter beschäftigt. Die beiden Musiker wandeln neuerdings auf der musikalischen Straße der Sehnsucht. Und diese führt die beiden in den Rock N´Roll der 50er und 60er Jahre. Was zu Beginn ein wenig an Peter Kraus und Conny Froboess erinnert, mündet in Freddy Quinn´s "So ist es jede Nacht".Der Song muß auch als Albumtitel herhalten und auch die erste Assoziation zu Peter Kraus war nicht falsch, auch er ist mit seinem Song "Susi sagt es Gabi" auf "So ist es jede Nacht" vertreten.
Die Liebe von Begemann und Darmtaedter zu deutschem Rock N´Roll hat sich lange in deren Unterbewußtsein manifestiert. Was zu Beginn als Unterhaltungsnummern bei einigen Konzerten angedacht war, mußte jetzt raus: Rockig, fetzig und tanzbar. Kein Weg war ihnen zu weit, kein Heuschober zu hoch, und so diggten die zwei deep und haben viele zu unrecht vergessene Schmanckerln des deutschsprachigen Rock N´ Rolls von der Straße der Sehnsucht, und aus den Dachböden der Großeltern in die Wohnzimmer der Menschen zurückgeführt.
Rock, Rock, Rock around, dieser Rock macht uns gut gelaunt!

So geht das jede Nacht! (Freddy Quinn-Cover!)


Niedersachsen ist POP

copyright Foto: tapeterecords!

Donnerstag, 30. September 2010

This goes out to every boy and girl

In der Gezeichnet fürs Leben fürs Leben Sendung vom 1. Oktober sind ab 23.00 Uhr Ginga zu Gast. Dort präsentieren sie unter anderem ihre Lieblingsmusik und ihr Album "They should have told us". Liveperformance nicht ausgeschlossen.
Ginga zählen wohl nicht erst seit dem Wiener Popfest zu den interssantesten heimischen Bands. Die Hälfte der Band studiert Medienkunst in der Klasse von Erwin Wurm an der Angewandten. "Das Kunststudium hat geholfen zu wissen, wie man rüberkommen will. Musik ist ja auch ein Spiel mit Klischees und ein Spiel mit Popbildern", verrät Sänger Alex Konrad in The Gap.
Österreich haben Ginga bereits erobert. Das Ziel der Band ist allerdings auch im Ausland musikalisch Fuß zu fassen. Gegen Ende des Jahres geht es nach London, wo mit dem Starsailorbassisten James Stelfox bereits an neuen Songs gearbeitet wird.

copyright Foto: monkeymusic

Sonntag, 26. September 2010

Zwei Anarcho Clowns und eine Leihoma

OST - Die unglaubliche Entführung der Frau Elfriede Ott
Swimming Pool Records

Der Titel des neuen Andreas Prochaska Films erinnert ein wenig an den Hollywoodblockbuster der Zuckerbrüder, „Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone“ aus dem Jahre 1986 mit Bette Midler in der Hauptrolle. Aber die österreichische Komödie hat zwei große Vorteile: Zum einen bleibt uns Bette Midler erspart und zum anderen kann der Film neben einem witzigen Plot auch noch mit einem hervorragenden Soundtrack aufwarten. Heimische Indie-kapatzunder wie Francis International Airport oder Clara Luzia sorgen für die verträumteren Nummern, während die steirischen Staggers und One, Two, Three Cheers and A Tiger für tanzbaren Gargen-Trash und Indie-Gitarrenrock sorgen. Der ebenfalls in der grünen Mark beheimatete Effi ist wohl die Neuentdeckung der Compilation und kann die HörerInnen gleich mit seinen zwei Tracks „Happy“ und „Bye Baby“ überzeugen. Zwischen den Tracks werden Filmzitate von Michael Ostrowski und Co eingestreut. Das Ensemble des Films steuert den Song „Ottilibet“ bei. Die Herrn vom Kollegium Kalksburg, die Frau Ott nach eigenen Angaben lieber zum Heurigen entführen würden zeichnen sich für den Score verantwortlich tönen in gewohnter Wienerliedmanier zwischen Instrumental und Dialektlied. Einziger Fehlgriff der Bonus Track, von Boon mit Again, der nicht nur entführte alte Damen, sondern auch einige KinobesucherInnen verschrecken wird!