Freitag, 28. Oktober 2011

Sound is the love between you and me

Wild Flag, das Quartet aus Portland und Washington DC, ist das was man gemeinhin als Indie-Allstarband bezeichnen kann. "I think we just wanted a dreamband!" so Janet Weiss, Schlagzeugerin von Quasi, ehemals Drummerin bei Stephan Malkmus and the Jicks, und aktuelle Trommlerin bei Wildflag im Interview mit dem Sender SXSW. Sängerin Carrie Brownstein war mit ihrer Band Sleater Kinney eine "der Wegbereiterinnen" der rrriot-girl Bewegungen des US-Indierock. Gitarristin Mary Timony zupfte jahrelang die Saiten der E-Klampfe bei Helium und Autoclave. Und last but not least war Rebecca Cole Drummerin bei The Minders, bevor sie für Wild Flag die Keyboardtasten anschlug.
Das Debut von Wildflag, und es klingt seltsam es einen Erstling zu nennen, bei all den Alben, 7 Inches, Tapes und Cds, die die vier Damen bereits unter ihre Fans gebracht haben, ist wie der Bandname betitelt und fegt in 40 Minuten und zehn Songs sowas von um die Ohren des Hörers, dass es einen nicht mehr auf der Coach oder vor dem Schreibtisch halten kann. Man muss tanzen, bangen und schreien. So schön, melodiös und mitreißend kann Rock N´Roll 2011 noch sein. Zwei Gitarren, ein Schlagzeug, und ein Keyboard, dass bessere Geräusche als jeder Bass hervorbringt.
Wild Flag - Romance by Wichita Recordings
Anspieltipps sind alle 10 Tracks. Aber Romance, Short Version oder Future Crimes, krachen besonders gefühlvoll in den Gehörgang und verlangen, dass man immer wieder die Repeattaste auf seiner Anlage drückt.
Ein Album wie ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. Der überglückliche Rezensent hat wieder mal eine Lieblingsplatte gefunden. Und das kommt in letzter Zeit nicht so oft vor. Daumen mehr als nur hoch. Mäx Egger gefällt das! - Wild Flag darf in keiner Plattensammlung fehlen. In keiner!!!

copyright pics: Wichita Recordings bzw. Wild Flag, sw-Bild: Jason Quigley

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Waltz for her

Franziska Abgottspon ist Musikerin, Multiinstrumentalistin und Sängerin. Als solche nennt sie sich Eloui. Mit Thalia und Ernesty International ist die gebürtige Schweizerin längst zu einer Fixgröße der heimischen Alternativmusikszene geworden. Auf ihrem Debut "Chasing Atoms", das auf Ernst Tiefenthalers Label EMG Anfang November erscheint, spielt Eloui alle Instrumente selbst. Und das sind einige: Neben E- und Akkustikgitarre zupft sie die Saiten ihrer Ukulele, spielt Glockenspiel, trommelt, spielt Klarinette, Flöte und Calimba.
Der Titel des Albums ist aus dem Song "The Rift" von M185 entnommen:
"We´re subterranean, we´re in the sky - We are chasing atoms, we´re flying high - we sleep in the satins with paper hearts - Steadly taping the rifted parts". Fast wäre Eloui vor ein paar Jahren als Bassitin bei M185 gelandet, machte aber dann ihrem Thalia-Kollegen Alexander Diesenreiter Platz.
Solo klingt Eloui eigentlich ganz anders als bei Thalia oder Ernesty International. Das überrascht beim ersten Hören des Albums. Beim zweiten und dritten Hören von Chasing Atoms stellt sich aber ein wohliges und vertrautes Gefühl ein. Eloui nimmt uns an ihrer Hand und führt uns durch ihr sehr persönliches Sounduniversum. Eine Prise Portishead und die frühe Björk klingen in ihren Songs durch.
Die herausragensten Tracks sind Owl On my Windowsill, Waltz for me...

...und flame retardant heart. Chasing Atoms besticht durch persönliche Geschichten und bezaubert durch atmosphärischen Sound. Elf Songs, die laut, leise, düster, melancholisch und verheißungsvoll sind.
Umso schöner, dass Eloui am 21. Oktober um 23.00 bei Gezeichnet fürs Leben "Chasing Atoms" vorstellt und ihre Lieblingsmusik dabei präsentiert. Eines darf verraten werden von schweizer Kinderliedern bis zu Jazz wird alles dabei sein! Livemusik nicht ausgeschlossen! Stay Tuned! Eine schwere Hörempfehlung!
copyright Pics.) Cover Heinz Wolf und Eloui, Presspic: J.J. Kucek

Freitag, 7. Oktober 2011

Mad Mäx is in the house

Wenn keine Gäste ins Gezeichnet fürs Leben Studio reiten, dann ist es wieder mal so weit für mich meine Plattentasche zu packen und mit neuen und alten akkustischen Schmankerln zu bestücken. Am 7. Oktober ist es wieder einmal Zeit für eine Stunde DJ Mad Mäx. Mit dEUS, Girls, Early Rappers, A Tribute to Nervermind, Machines Molles, Krixi Kraxi und die Kroxn, der Nino aus Wien, Kreisky, und und und... Nicht für schwache Nerven und schon gar nichts für schwache Ohren. Stay Tunded! Sendungsbeginn: Um 23.00 Uhr!!!
Hier zwei Nummern, die sicher gespielt werden. Die neue Kreiskysingle Bitte, Bitte

und Hallo von Krixi, Kraxi und die Kroxn!

copyright pic.) Mäx Egger

Montag, 3. Oktober 2011

Warum ein Gitarrensolo spielen, wenn man 15 Minuten auf einem Ton bleiben kann

Linz, 1989: Klingt wie Stooges und es ist laut...das waren die Worte, die der heutige Rewolfinger und Morbidelli Borthers Gitarrist Herbert "Herb" Zgubic im Posthofmagazin gelesen hatte. Daraufhin packte er am Sonntag den 24. Jänner ein paar Freunde und fuhr aus seinem Geburtsort Raffelstätten nach Linz. Dort hörte er die britische Band Spacemen 3, die ihn bis heute nicht losgelassen hat. Das Album Playing with fire war eine der prägensten Platten seines Lebens.
Aber lauscht selbst Herberts Ausführungen!
Herb Zgubic im GFL Interview über Spacemen 3 by mad mäx

Sonntag, 2. Oktober 2011

They don´t like my dirty hair

Die Girls aus San Francisco machen Indie-Pop. 60er E-Gitarren Solis mit Surfer-Riffs a la Dick Dale. Hier kann sich ebenso eine Mundharmonika in einen Song verirren, wie ein paar leise Pianotöne. Melancholie und Zuversicht wandern hier Hand in Hand durch Songs und Lyrics. Sommer und Winter. Schönheit und Schmerz.
Aufgenommen wurde "Father Son and the Holy Ghost" in den winzigen Golden Gate Studios in San Francisco. Sänger Christopher Owens und Chet White haben sich zum zweiten Album um Schlagzeuger Darren White und Gitarrist John Anderson verstärkt. Owens beweist wie schon auf dem Debut "Album" der Girls, dass er einer herausragensten US-Songwriter der Gegenwart ist.
Musik zum Knutschen, Weinen und in den Arsch treten. So und nicht anders soll es sein!



copyright Pics.) The Girls, Turnstile

Unheard Melodies

Heard Melodies are sweet, but those unheard are sweeter - lautet eine Zeile des englischen Romatikdichters John Keats, der an Helloween 1795 nahe London geboren wurde. Helloween ist Kürbiszeit...Aus dem Kürbisland kommt der Godfather of pumpkinrecords. Wolfgang Pollanz. Als untriebiger Dichter, Autor, Musiker und Labelbetreiber ist er seit Jahren längst über den Kernöläquator hinaus eine treibende Größe im österreichischen Musikunderground. Ohne Pollanz wären Ernesty International, Bell Etage oder Thalia nicht da wo sie heute sind. Das der gut Herr Pollanz auch eine eigene Band hat, wissen die wenigsten. Les Machines Molles! - Before Memories gone heißt das neue Album und ist natürlich auf pumpkin records erschienen.
Der eine ist ein Lyriker, der andere ein Schuft, der eine liegt im Swimmingpool, der andere in der Gruft! -
Ein Zitat aus der Nummer "That´s Life", die auf dem Kürbissampler 33 1/3 noch Der eine und der andere hieß.
07 - Les machines molles-Der eine und der andere by pumpkinrecords

Geschrieben und arrangiert hat der Chef die meistens Nummern selbst. Außnahmen bilden "I heard an angel singing" und "21st Century Schizoid Man" wo sich der Steirer die Lyrics von William Blake und King Crimson ausgeliehen hat. Die Stimmen hat er sich bei befreundeten Musikern ausgeborgt.
01 You know by Les machines molles
Während beim Opener "You know" Georg Altziebler, besser bekannt als Son of the Velvet Rat, Pollanz Lyrics Melancholie einhaucht, zuckt Kreisky Frontmann Franz Adrian Wenzl bei "21sr Century Schizoid Man" aus. Einer Nummer, die dem charismatischen Oberösterreicher, wie auf dem Leib geschrieben ist.
Pollanz gelingt es mit Machines Molles unterschiedliche Genres, Künstler und Sprachen unter einen musikalischen Hut zu bringen. Das macht er seit Jahren und das kann er gut. Im eigenen Label und mit der eigenen Band.
Ein Album - 10 Songs. Eine schwere Kaufempfehlung!