Wer Hans Wagner kennt, der weiß das der bescheidene Berliner (Als Stadtrandkind in der Nähe der Mauer im Westteil der Stadt aufgewachsen) und Wahlwiener (seit 2001) so einiges am Kasten hat. Das neben Soundtracktüfteleien und seinen zwei Hauptbands, dem Trojanischen Pferd und Neuschnee, noch Zeit bleibt ein grandioses Elektro-Mucke Projekt gemeisam mit Vlado Dzihan mit dem passenden Titel Hans im Glück aus dem Boden zu stampfen verwundert und läßt zugleich Jubelstimmung ausbrechen! (Und ganz nebenbei handelt es sich noch um das beste Plattencover des noch so jungen Popjahres!)Anläßlich der Single von Hans im Glück führte Mäx Egger mit Hans Wagner dieses Interview:
Was studierst Du für Instrumente?
Ich studiere Tonmeister. Das ist eine Mischung aus Tontechnik und Musikausbildung.Unterricht hatte ich Cello und Klavier, ansonsten spiele ich noch Gitarre und Bass.
Wie kam es zu Deiner Zusammenarbeit mit Vlado Dzihan?
Dzihan hat mich mit Neuschnee gesehen, als wir bei der Plattentaufe von Velojets Album Heavy Gold im WUK als Vorband gespielt haben.
Daraufhin hat er Kontakt mit mir aufgenommen. Die Idee zu dem Projekt kam also vom Dzihan.
Ist ein Album geplant? Wenn ja wann wird es kommen und wie wird es heißen?
Ja, ein Album ist geplant. Wann genau es erscheinen wird und wie es heißen wird ist allerdings noch nicht klar. Wir arbeiten uns von Session zu Session vor innerhalb derer jeweils ca. 3 Stücke entstehen.
Wie lange hat die Arbeit zur Fertigstellung der drei Lieder gedauert?
Da es eine arbeitsteilige Arbeitsweise ist, kann ich das schwer sagen.
Lief so:
Ein Treffen mit Dzihan, wo er mir seine Musiklayouts zeigte. (1 Tag)
Anhand derer schrieb ich dann die Texte (und Melodie) dazu (jeweils 1-2 Tage pro Track), während er mit den anderen 2 Musikern (von denen ich bisher nur einen kennengelernt habe:-)) die Layouts ausproduzierte (3-4 Tage?)
Dann ein Treffen zwecks Gesangsaufnahme (3 Tage).
Dann nochmals Vorbereitung zur Endmischung (2 Tage?) und die Mischung (6 Tage).
Also behaupte ich jetzt mal effektive Arbeitszeit 3 Wochen.
Aber halt verteilt über einen Zeitraum von ca. einem halbem Jahr.
Wer hat den Text und wer die Musik geschrieben?
Musik Dzihan, Texte ich
Ist Hans im Glück eine Art Ventil, die Du weder bei Neuschnee noch beim TP ausleben kannst? (In Bezug auf Elektromucke)
Ja, auf jeden Fall. Ich liebe die Kraft und den Soundfetisch dieser Musikrichtung. Hatte in meiner Wiener Anfangszeit , wo ich noch niemanden aus der Musikszene kannte (also vor Neuschnee und dem Pferd) eine "Laptopphase", in der ich ingesamt ca. 10 Tracks als One-man-show produziert habe. Diese gingen teils auch in die Elektrorichtung, insgesamt aber eher eine eigenartige Mischung aus Elektro und Songwriter-Attitüde.
Bei Dzihan lerne ich sehr viel was die Musikproduktionsseite angeht, die für diese Art von Sound sehr essentiell ist, finde ich.
Werde auch beim nächsten Neuschneealbum mit einem Track in diese Richtung vorstossen, bei dem ich auf eine glückliche Symbiose aus tanzbar UND politisch hoffe.
Wie fühlst Du Dich in Wien? Ist es eine Hassliebe? (Die Frage bezieht sich auf den Hans im Glück Song "Vienna")
Ist schwer zu beschreiben. Für die Größe der Stadt, bin ich immer wieder positiv erstaunt, was hier abgeht.
Mittlerweile fühle ich mich aber vor allem durch mein soziales Umfeld und das Musierdasein sehr wohl.
Anscheinend hat sich Wien seit den 70ern ordentlich Richtung Metropole entwickelt (laut Dzihan zb).
Dieses Nebeneinander aus progressiven Ideen und konservativem Gehabe macht mich allerdings wahnsinnig.
Und ich ertrage die Möchtegern-Highsociety nicht, ebensowenig wie die ausgeprägte Vettern- und Parteibuchwirtschaft durch die etlichen Verflechtungen zwischen Wirtschaft, Politik und Medien.
Das hält eine gewisse Elite am Leben, die mit dem "richtigen" Leben nichts zu tun hat.
Und komischerweise fühle ich mich selten "frei" unter Wiens Firmament, als ob diese Stadt immer an einem nagt irgendwie.
Whatever.
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