Sonntag, 2. November 2008

Back in the USSR

Oder zum besseren Verständnis: A Tribute to Vladimir Vissotski. Jetzt wird sich so mancher fragen, wer zur Hölle Vladimir Vissotski ist. Bevor ihr euch jetzt zu Tode googelt, werde ich euch vom russischen Sänger ein paar Dinge berichten. Zu aller erst wie ich zum ersten mal auf diesen großartigen Künstler gestoßen bin. Der Leander Haussmannfilm "Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe", besticht nicht nur durch eine amüsante Handlung, sondern auch durch einen phänomenalen Soundtrack. Auf diesem sind vor allem Songs eines gewissen Herrn Regener zu finden. Wie zum Beispiel: Ein Hot Dog unten am Hafen. Und das hört und sieht sich so an:

Da die Element of Crime ja immer hervorragende Musik mit tiefgründigen, humorvollen und traurig fast schon melancholisch anmutenden Texten machen, war es für mich klar den Soundtrack zum Film zu erstehen. Da waren dann auch zwei Tracks eines russischen Künstlers drauf: Nämlich eines gewissen Vladimir Vissotski. Weit weg von allen Russendisko und Russkaja-Klischee Ruski-Tanz-Ska ist die Musik von Vladimir authentisch und geht sofort ins Ohr. Seine rauchende Stimme und die Gitarre erinnern mehr an Chasons und Bob Dylan als an Kaffee Burger und Vladimir Kaminer. Hier mal ein paar Kostproben vom Meister:



Hier ein paar historische Daten frei nach Wikipedia: Obwohl seine Platten beim staatseigenen „Melodija“-Label verlegt wurden, war Vissotski ein für den sowjetischen Staat äußerst unbequemer Sänger und Dichter. In seinen Liedern sang er auch über Themen, die es offiziell in der UDSSR nicht gab: Prostitution, Verbrechen oder Antisemitismus.Er ist auch heute noch ein fester Begriff in Russland und gilt dort als der größte Liedermacher des 20. Jahrhunderts. Im Alter von nur 42 Jahren, starb Vladimir Vissotski in seiner Wohnung an Herzversagen. Einer der Gründe für seinen frühen Tod dürfte seine schwere Alkoholsucht gewesen sein.Am 28. Juli 1980 wurde Vissotski auf dem Wagankowoer Friedhof beigesetzt. Da in jenen Tagen in Moskau die Olympiade stattfand und der Kremel einen politischen Eklat auf jeden Fall vermeiden wollte, blieb sein Tod von den sowjetischen Medien unerwähnt. Dennoch verbreitete sich die Nachricht in der Bevölkerung wie ein Lauffeuer, und das Begräbnis geriet zur größten nicht staatlich verordneten Demo, die Moskau bis dahin gesehen hatte.
Wer in Wien gerne Platten vom Meister finden will, der darf auf keinen Fall ins Substance oder ins Rave Up schauen, weil sogar die Musikfreaks hinter den Indie-DJ-Pulten verständnislos mit den Schultern zucken, wenn man den Namen Vladimier Vissostski in den Mund nimmt. Anders ist es da beim alteingesessenen Plattengeschäft dem Teuchtler: Hier findet man fünf verschiedene Platten, die wahrscheinlich auch in Moskau nur sehr schwer in die Finger zu kriegen sind.
Hier noch ein kleiner Tipp: Am besten genießt man Vladmiers Stimme mit einem Stamperl (bei Bedarf auch mit einer ganzen Flasche) Vodka auf nüchternen Magen! Der einzige Nachteil an seiner Musik: Ich versteh leider die Texte nicht. Aber dafür liefert er mir einen Grund mich in den nächsten Russischkurs auf der Volkshochschule in Hernals einzutragen!
Hier noch mein Lieblingslied: Auf Deutsch: Der Boxer!

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