...in every pocket in every town, heißt es im Song „The King Killer of Murder Town“ aus dem Album "The Barkinghouse" der Sundresses. The Sundresses kommen aus Cincinnati, aus Ohio. Dort sind sie eine kleine Berühmtheit. In unseren Breiten kennt sie keine Sau. Und ich würde sie auch nicht kennen, wäre da nicht ein gewisser David Jarred aus Cincinnati, der zufällig mit mir befreundet ist. Wenn ich ihn alle zwei, drei Jahre in Wien sehe, dann drückt er mir eine Cd in die Hand und sagt. Do you know the... That´s a great band from... Und ich kenne Sie natürlich nicht. Nie. Never ever...Das mag peinlich klingen, ist es aber nicht. Denn würde ich nach San Francisco fliegen, wo der gute Dave eigentlich herkommt und ihm die neue Ja, Panik, Nino aus Wien oder Kreisky Vinyl in die Hand drücken, er würde sie nie und nimmer kennen und auch kein Wort von dem verstehen, was die von mir sehr geschätzten Herrschaften da von sich geben.
Aber was das gute an meinem Freund Dave ist, er hat einen außerordentlich guten Musikgeschmack. Und obwohl mich das scheußliche Cover der Sundresses anfangs etwas abschreckte ist ihre Musik mehr als nur fein. Die Stimme des Sängers erinnert an Henry Rollins. Nur das ihre Musik nicht nach Rollins klingt. Ihre Mischung aus Punk, Swing, Jazz und Folk, klingt so als würde Hank Williams auf einer riesigen Party ein Fass Whisky mit Johnny Ramone aufmachen, während der gute Tom Waits betrunken in die Tasten seines imaginären Pianos hämmert. Hier steppt der Apocalypso, hier groovt der Schwermut. Musik die zu räudig ist, um jemals von irgendeinem Hipsterblog zum nächsten Big Thing hochstilisiert zu werden. Zu erdig, zu ehrlich, zu schön um war zu sein.
The Sundresses...Das Album The Barking House aus dem Jahr 2008 – Eine schwere Hörempfehlung. Und Dave Jarred, der ist Künstler und macht in seiner Freizeit auch Animationsvideos für Bands, aber nicht für so Kommerzcombos wie The Sundresses. Schade eigentlich!
copyright Pics: The Sundresses!
Dienstag, 27. Dezember 2011
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